Eigentlich könnte ich jetzt einen finnischen Busfahrer meinen Freund nennen, wenn er 1. nicht Finne wäre (weil man so schnell nicht Freundschaften schließt) und wenn ich 2. finnisch könnte. Aber abgesehen davon war ich der einzige Fahrgast auf meiner 2-stündigen Heimreise am DI Morgen um 3:45 Uhr vom Flughafen Helsinki, die eigentlich um 1:30 Uhr starten sollte. Da ich aber erst 5 Minuten später aus dem richtigen Terminal raus kam, weil Lufthansa die Ankunftszeiten wohl etwas zu knapp angibt, durfte ich 2 Stunden verplempern und “Visit Finland”-Kataloge lesen. Wenigstens kannte ich den Winterkatalog noch nicht… Und wenigstens musste ich nicht bei -10° in Tampere nach Hause laufen, weil die ersten Busse um viertel nach 6 schon längst wieder fuhren. Und der Aussichtsturm mit der Turmspitze, die über verschiedene Farben das Wetter des nächsten Tages ankündigt, hat mir wenigstens noch einen glasklaren Tag versprochen.
Aber nichtsdestotrotz war die vorangegangene Reise nach Lyon über München ein Erlebnis, was schon mit der sehr frühen Anreise zu tun hatte und einem wunderbaren Wetter (wie eigentlich die ganze Woche über) – was will man mehr?
Die zugefrorene Ostsee bei Sonnenaufgang
Schneebedeckte Alpengipfel ragen aus dem Wolkenmeer hervor
Lyon ist wirklich eine schöne Stadt – ich war positiv überrascht, obwohl ich schon ein paar kurze Geschichten gehört hatte. Vor allem hatten wir Glück mit dem Wetter - an einigen Tagen war kaum eine Wolke zu sehen. Am 1. oder 2. Tag waren es zwar -2° oder um die 0° mit ein wenig Wind, aber meinen Lyonnaisern hat das wesentlich mehr zugesetzt als mir, der das glaube ich schon durch Finnland gut gewohnt ist. Ein wenig erschwerend kam hinzu, dass wir Mietfahrrad gefahren sind – für 3€ die Woche gibt es an 343 Stationen jeweils eine halbe Stunde lang kostenlos (danach 2€/Std) ein Fahrrad (wenn die Station nicht leer ist). Ein super System, was es in Deutschland ansatzweise zwar schon in manchen Städten gibt, aber Lyon zeigt, wie das richtig funktioniert. Vielleicht hat das auch dabei geholfen, den Leuten, die ich besucht habe, ein paar Sachen von der Stadt zu zeigen, die sie selber noch nicht kannten oder immer mal machen wollten ;) Auf jeden Fall hatte ich am Ende eigentlich sogar einen Tag zu viel und ich hätte einen Flug früher nehmen können, aber im Endeffekt war das nicht allzu schlimm.
Ich werde mich bei den Bildern mal auf ein paar allgemeine Eindrücke beschränken, sonst wird es zu viel:
Die Kathedrale, die man oben auf dem Bild auf dem Hügel sieht
Unglaublich grünes Wasser!
Man beachte die Eiszapfen…
Das sind beides keine echten Szenen, sondern Freskos auf Häuserwänden. Die gibt es in Lyon mehrmals mit unterschiedlichen Motiven, das linke ist das größte und das rechte das mit den berühmten Lyonern, z.B. dem kleinen Prinzen.
Am WE war dann ein Kurztrip nach Genf und Lausanne geplant, aber irgendwie haben mich beide Städte nicht wirklich überzeugt: Sehr überschaubare Größe und wenig Faszinierendes im Stadtbild, dazu unglaublich teuer (typisch Schweiz), aber wenigstens eine sehr hübsche Natur drum herum. Ich glaube, ich werde nicht mehr so zeitnah in die Schweiz fahren, wenn es sich nicht wirklich vermeiden lässt.
Genf + Mont Blanc. Die berühmte Wasserfontäne ist wegen zu starken Windes leider ausgeschaltet worden bevor wir in der Innenstadt waren :(
Lausanne + Genfer See
Das war jetzt mal ein etwas untypischer Beitrag zum ansonsten nordeuropäischen Blog, aber der nächste Beitrag wird wieder etwas finnischer.