Montag, 26. Oktober 2009

Russland

Zurück aus Russland und man kann nur sagen: Das war ein richtig cooler Trip mit einer Menge Spaß und tollen Leuten – und vor allem: Zwei richtig interessanten Städten: Zuerst Москва́ und danach Са́нкт-Петербу́рг. Moskau mit geschätzten 15 Millionen Einwohnern (!) und Sankt Petersburg mit 4,6 Millionen Einwohnern sind beides riesige Städte, wobei das bei Sankt Petersburg kaum auffällt. Generell ist Moskau russischer als Sankt Petersburg, was sehr westeuropäisch geprägt ist und auch eindeutig westeuropäische Straßenzüge aufweisen kann. Hier erst mal die Lage der Städte und unsere Route: Von Tampere gings per Bus nach Lahti nordöstlich von Helsinki und von da aus mit dem Nachtzug die weite Strecke nach Moskau. Später von dort auf dem selben Weg zurück nach St. Petersburg und dann direkt per Bus zurück nach Tampere. Auf der Karte sieht man auch schön die Städte der bisherigen Ausflüge (Tallinn, Helsinki) und des nächsten Ausflugs (Riga). Ein Klick darauf lässt das ganze interaktiver werden.

Kartenbild

Mein Visum – vielleicht ist allein das farbige Hologramm die 45 Euro wert?

DSCF8516 ZENSIERT 

Die Hinfahrt war okay – obwohl sehr lang und einem Zug mit recht kleinen Kabinen:

DSCF7737a (mein Abteil und meine Mitfahrer, wir hatten dann später auch in den Städten dieselben erkundet: (v.l.n.r.: Sandra, Paulina (beide Uni Gießen) und eine Tschechin, deren Namen ich ständig vergesse)

Vor allem die Vorbeifahrt an über 500 seltsamen, mit Stacheldraht gesicherten Hütten oder Garagen bzw. das Halten an einer Art mehrgleisigem Geisterbahnhof ohne Schild, Bänken, Automaten, Wartehallen, Anzeigen oder was man sonst noch so an nem Bahnhof vorfinden könnte – z.B. Leute ;) Wenigstens gab’s nen Haufen Uhren… Der erste Eindruck der Vororte bzw. Außenbezirke Moskaus war jedenfalls von Plattenbauten und uralten Fabriken geprägt – wie man sich das vorstellen konnte. Der erste Eindruck von Moskau am Vorplatz des Leningrader Bahnhofes war da schon etwas besser:

Moskau:

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Unser Hotelzimmer war in einem von 4 Hochhäusern, die heute jeweils unterschiedliche Hotels beinhalten, was aber kein Problem war, weil es innen sehr modern war und dazu noch einen interessanten (aber nicht gerade wunderschönen) Ausblick bot. Auf dem zweiten und dritten Bild sieht man mal den extremen Smog. Die beiden letzten Bilder sind von der Feuertreppe aus gesehen:

DSCF7858a  DSCF7859a DSCF7872a DSCF7915a

In Moskau ist generell alles etwas größer und anders als in Westeuropa, z.B. der Verkehr: 10-streifige (offiziell: 9) Straßen (inkl. Parkstreifen) mit kilometerlangem Stau sind keine Seltenheit – durften auch wir erleben – und manche Kreuzung war Chaos pur mit sinnlosen Hupkonzerten. Das folgende Video und das nachfolgende Bild sind ziemlich eindrucksvoll diesbezüglich:

Eine normale Kreuzung in Moskau

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Ein paar andere Eindrücke von der Stadt:

DSCF7825a DSCF8100a (Uni)

DSCF8011a (Kreml)

DSCF8057a (Roter Platz)

DSCF7779a (Basilius-Kathedrale am Roten Platz)

DSCF7889a (nicht enden wollende U-Bahn-Rolltreppen; in St. Petersburg noch viel schlimmer…)

DSCF8104a (das neueste Büroviertel)

DSCF8091a (Gazprom ist omnipräsent)

DSCF8069a (Nochmal die berühmte Kathedrale durchs Tor gesehen)

Sankt Petersburg:

Nach einer Nachtzugreise gings dann weiter nach Sankt Petersburg. Ein anfangs etwas abenteuerliches Erlebnis, weil auf den Fahrkarten wohl die falsche Zeit stand (23.59), d.h. wir hatten eigentlich Fahrkarten für einen anderen Zug (um 23.30h), was aber nicht sein konnte, weil die Wagen nicht gestimmt hatten. Bis das erstmal rausgefunden wurde, war es praktisch 23.30h bzw. ein paar Minuten später und wir kamen gerade so am Wagon an um einzusteigen. Da in Russland an jedem Einstieg eines Zuges ein Schaffner steht (zumindest bei solchen Nachtzügen), wurde der aufgrund unserer Verspätung auch extrem wütend und schrie mehrmals “QUICKLY!!” und dasselbige auf russisch – sehr interessante Situation.

Angekommen in St. Petersburg war die Stadt dann sehr westeuropäisch geprägt, nicht hässlich, aber auch nicht so schön, wie viele immer behaupten. Ein Vergleich mit einer anderen Stadt fällt schwer, aber es gibt sehr viele Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, was die Straßenzüge bereichert. Da die Vorschriften keine Gebäude über 43 Metern erlauben (keine Ahnung wieso) fehlt ein wenig auch das Flair von Hochhäusern, wie Moskau es mit den imposanten und monumentalen Gebäuden aufweist. Übrigens: Gazprom – omnipräsent in den beiden Städten, selbst in Banken – will sein neues Hauptquartier wesentlich höher in St. Petersburg bauen, obwohl es nicht erlaubt ist…

Hier mal ein paar Fotos:

DSCF8286a (Willkommen in Sankt Petersburg! Sehr schön auch: Die McDonald’s-Werbung – sehr beliebt in Russland)

DSCF8193a(Isaakskathedrale)

 DSCF8235a(dito)

 DSCF8278a (Katharinenpalast mit:

DSCF8260a dem berühmten Bernsteinzimmer. Da das Fotografieren hier nicht erlaubt ist, ist das Bild etwas schief geraten…)

 DSCF8314a (Anscheinend ist Löwenbräu – und Öttinger – das beliebteste deutsche Bier in Russland; das Plakat preist das aus München auch in Bezug auf das Oktoberfest)

DSCF8401a (Eine der unzähligen Brücken bei Nacht – vom Boot aus gesehen, daher habe ich nicht viele Nachtfotos, die man hier einstellen könnte)

DSCF8442a (Schöne Situation – leider stört die Frau am rechten Bildrand. Die Kirche ist die Alexander Nevsky Kathedrale mit Kloster und Friedhöfen, wo viele berühmte Komponisten und Dirigenten begraben liegen)

DSCF8469a (Triumphbogen auf dem Platz vor dem hier:

DSCF8470a Emeritage – heute ein Museum, früher ein kleiner Winterpalast mit 1000 Räumen und einer unglaublichen, fast schon unvergleichlichen Pracht innendrin:)

DSCF8489a

Nach zweieinhalb Tagen ging es dann zurück nach Tampere – in einem Bus durch eine monotone russische durch viele Wälder geprägte Landschaft mit Flüssen, die in Russland Kanäle heißen und breiter sind als der Rhein… Nach vier russischen Kontrollstellen und einer finnischen ohne Gepäckkontrolle wurden wir dann nach lächerlich wenigen zweieinhalb Stunden durch die Grenze geschleust. Nach vier Stunden auf finnischer Seite und insgesamt neuneinhalb Stunden Fahrtdauer waren wir wieder im geliebten Tampere, wo uns dann ein Taxi zurück nach Lapinkaari brachte.

Und zuletzt:

DSCF8512a etwas dekadent sind Chips mit Kaviargeschmack ja schon…

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